Wenn das stimmt brauchen wir uns in Gröbenzell keine Sorgen um die Weihnachtsbeleuchtung zu machen.
Das fing gleich schon komisch an gegen Kriegshaber; Uli bescherte uns ein saft- und kraftloses Weißremis und Anton fürchtete sich vor der Vorbereitung seines nominell klar unterlegenen Gegners so sehr, daß er freiwillig in ein schlechteres Endspiel abwickelte, immerhin hat er’s zusammengehalten. Bernd hat sich heuer eindeutig für das zweite und dritte Saisondrittel entschieden – trotz Zeitvorteil und zwischendurch unklarer Stellung ein Punkt Rückstand für uns.
Dann schlug die Stunde der ersten beiden Bretter. Andi hatte mir und Anton auf der Hinfahrt noch erklärt, wie man dieses Damenbauernspiel richtig spielt und wie schwer Schwarz es da hat. Daß er mir nach dem Kampf die Schuld gab, weil er eigentlich 1.e4 spielen wollte und ich das nicht erlaubt habe sagt dann schon alles über die Partie ( Remis durch gegenseitiges Bieten ). Ich selbst war passabel aus der Eröffnung gekommen, entschloss mich aber dann dazu meinen obligatorischen Einsteller deutlich früher als sonst zu machen, Quali weg! Ich hatte mich schon darauf gefreut diesesmal frühzeitig einer meiner Lieblingstätigkeiten nachzugehen: Das Verunsichern von Mannschaftskammeraden durch bedeutungsschwangeres, scheinbar komplizierte Varianten berechnendes Glotzen ( Hey Andi und Karsten – Das mit dem Kopfschütteln ist bedeutend effektiver, wenn es nur leicht angedeutet wird! – Anfänger )
Wo war ich ? Ach ja, in der Partie bekam ich nach und nach etwas Kompensation und sie ist Unentschieden ausgegangen.
Also alles bereit zum finalen Showdown nach der Zeitkontrolle. 2 Punkte für ein 4-4, 2.5 für einen Sieg. Das war ungefähr doppelt bis dreimal soviel wie wir auf den Brettern hatten. Bertl war in eine sehr passive Stellung geraten, Karsten war wie immer gut vorbereitet gewesen, bekam aber laut eigener Aussage in Zeitnot das große Schlottern – Bauer weg, Stellung weg. Und Franz… ja was soll ich zum Franzl sagen? Ich versuchs mal so rum: Franzl’s alte Devise „Variante berechnet –> Damentausch –> nur über meine Leiche“ scheint nicht mehr zu gelten. Das dritte mal in dieser Saison wickelte er in ein gewonnenes Endspiel ab, auch diesesmal hat er’s Remis gehalten.
Aber Bertl und Karsten wehrten sich nach Leibeskräften und tatsächlich kippten beide Partien in der finalen Phase auf unsere Seite.
Die mit Abstand schwächste Saisonleistung hat uns also den ersten Sieg beschert. Dann hoffen wir einfach mal, daß wir gegen Pang noch schlechter spielen.
Noch was: ich erhalte in letzter Zeit vermehrt Zuschriften von Spielern, die ihre Partie ins rechte Licht setzen wollen oder Komplimente in der Art “ Im blöd Daherreden hast du sogar den Zach überholt“ – lauter nette Versuche, wer sich aber eine noch positivere persönliche Darstellung auf unserer Homepage wünscht, wendet sich ausschließlich an unseren Kassier Andi Ziesenböck, dort habe ich meine Bankverbindung hinterlegt.
MT
Kriegshaber – Gröbenzell 3.5 – 4.5
Wolfsteiner, Helmut FM – Zach, Andreas FM 0.5-0.5
Vuckovic, Alexandar FM – Taggatz, Mario FM 0.5-0.5
Schnelzer, Reinhold FM – Schuster, Karsten 0-1
Demel, Paul – Hoy, Bernd 1-0
Bintakies, Michael – Rohrmüller, Ulrich 0.5-0.5
Stör, Andreas – Kaunzinger,Albert 0-1
Hahn, Christoph – Scheckenbach, Franz 0.5-0.5
Reichardt, Peter – Schmidt, Anton 0.5-0.5