Am 3. Spieltag hatten wir die Schachfreunde aus Grafenau zu Gast in der alten Schule .
Einer der Grafenauer Spieler sprach mich vor der Partie darauf an, dass wir vor fast 40 Jahren schon mal gegeneinander gespielt hätten. Kaum zuhause, schaute ich in meiner Datenbank nach und siehe da, er hatte recht. Ich hatte damals mit Weiß in 23 Zügen gewonnen. Wo ist die Leichtigkeit von damals hingekommen? Genug gejammert, zurück zum aktuellen Kampf,, keiner will die alten Geschichten hören.
Arne steuerte am achten Brett in seinem ersten Einsatz in der zweiten Mannschaft ein sicheres Remis bei. Bei Robert ging es deutlich turbulenter zu, bis das Unentschieden feststand. Er hatte als Schwarzer zuerst bequemen Ausgleich, konnte dann aber die Dame gegen zwei Türme gewinnen. Leider ließ er dann die beiden Türme auf die siebte Reihe eindringen – ein Motiv, dass sich später wiederholen wird – , so dass er dem Dauerschach nicht ausweichen konnte.
Kurz vor der Zeitkontrolle fiel dann die Vorentscheidung. Innerhalb von 10 Minuten gewannen Anton, Alexander und Rupert in dieser Reihenfolge ihre Partien. Anton benötigte deutlich länger als vor 40 Jahren, nämlich 36 Züge, um zu gewinnen. Alexander würzte die eigentlich langweilige Französisch-Abtausch-Variante mit einem Läuferopfer und trieb am Ende den weißen König über das halbe Brett. Bei Rupert zuzuschauen ist nichts für schwache Nerven, aber am Sonntag hatte er die Lage einigermaßen unter Kontrolle und konnte den wichtigen 4.Punkt einfahren.
Christina hatte mit den schwarzen Steinen keine Probleme, sondern konnte mit kleinen taktischen Tricks ihrem Gegner einen Bauern nach dem anderen abnehmen. Leider ließ sie dann wie Robert beide gegnerische Türme auf die 7. Reihe eindringen, so daß ihre Mehrbauern nichts mehr wert waren. Philipp verlor leider in Zeitnot den Faden, ruinierte seine überlegene Stellung und musste die erste Gröbenzeller Niederlage an diesem Sonntag quittieren. Uli wähnte sich nach eigener Aussage auf den Spuren des Weltmeisterschaftskampfes Carlsen – Caruana,, wo um minimale Vorteile und Nuancen gerungen wird. Es gelang ihm lange Zeit nicht, klar in Vorteil zu kommen, stand immer nur etwas besser, aber was Konkretes war nicht auszumachen. Auch nach der Zeitkontrolle blieb das Bild gleich, bis im 64. Zug der Grafenauer den entscheidenden Fehler beging und sich kurz darauf entnervt mattsetzen ließ .
In drei Wochen geht es nach Starnberg, wo wir gegen den ungeschlagenen Aufsteiger antreten müssen.