So, Leute, nachdem ich diesmal leibhaftig dabei war, steige ich auch wieder in das Spieltag-Reporting ein.
Windach kam uns gerade recht, um eine Standortbestimmung Richtung Tabellenspitze oder Keller vorzunehmen. Wir haben den Charaktertest mit einem 4,5:3,5-Sieg bestanden, bravourös. Dabei verhießen unsere Aufstellungssorgen, vorrangig aufgrund Besetzungsthemen unserer 2 Spitzenteams verursacht, nichts Gutes. Vorn war Windach im Schach zu halten (nette Metapher), hinten zu knacken. Das gelang beides nur bedingt: vorn wurde gepunktet, hinten der Sack zugemacht! Saubere Leistung der gesamten Mannschaft! Insbesondere hat unsere „Seniorität“ es der Jugend von Windach, aber auch dem eigenen Team vorgemacht.
Reiner an 1 hatte wieder mal einen sehr anspruchsvollen Gegner, er stellte sich gewohnt souverän bis vorteilhaft auf. Ich hatte es mit Hänns zu tun, unserem ewigen Jugendleiter im Kreis. Der kannte sich aus in der Eröffnung und hatte gleich mal 30 Minuten Vorsprung auf der Uhr. Schnell war klar, das Brett 2 eine Herausforderung für mich ist. Werner an 3 haute schnell mal einfach so den b-Bauern des Weißen weg, mit den Folgen beschäftigt man sich meist ein paar Züge, so auch er. Alfred stellte sich routiniert auf, bald gingen ihm Angriffslust und Ideen aus, er war als Erster auf Remis geeicht. Mirko dagegen fuhr gegen die Jugend gleich mal wieder ein ganzes Bataillon geballter Routine auf und hatte bald ein systematisch erspieltes Übergewicht. Seine 100%-Quote aus 2 Runden war also beileibe kein Zufall, der „alte“ Mirko ist zurück. Christian spielt mittlerweile ein theoretisch fundierte, angriffsorientierte Rille. Ein offener Schlagabtausch. Andi ging das Thema wie immer an, defensiv gefestigt, wenig Risiko. Aurelian dagegen war einfacher Abtausch zu langweilig, er suchte immer wieder nach möglichen Kombis oder einer Angriffsstellung.
Den meisten von uns war jedoch zu eigen: zeitlich standen wir meist schlechter, da fehlt wohl Training! Zum Glück haben wir Routine!
Diese führte gleich mal zum 1. Remis durch Alfred, der hatte jedoch im Blick, dass Werner und Mirko bereits im Vorteil waren. Dieser geriet bei Mirko ganz schön ins Wanken, als sein Gegner ihm in taktischer, anspruchsvoller Stellung einfach mal, und leider erstmal ungestraft, eine Figur „klauen“ konnte. Von diesem Schock erholte er sich aber schnell, besann sich auf seine Bombenstellung und schob die Jugend mit 2 verbundenen Freibauern clever zusammen. Klasse Sieg! Mittlerweile hatte Hänns seinen Zeitvorsprung eher in ein Minus verwandelt, offenbar hatte ich meine miese Eröffnung kompensiert. In zeitlicher Enge übersah mein Gegner das Potenzial meiner Dame und einer Fesselung. So ging es schnell bergab, für mein Gegenüber, 2,5:0,5 für uns. Reiners Matchpartner sah nun auch ein, dass aus der Stellung mit gleicher Bauernzahl und jeweils einem Springer nichts mehr zu holen war, 3:0. Christian wollte dem nicht nachstehen, aus durchaus komplexerer Stellung fand er auch mittels Punkteteilung heraus. Das 3,5:1,5 sah nach Durchmarsch aus, noch dazu, wo Aurelian und Andi mindestens ausgeglichen standen, und Werner den Mehrbauern zäh verteidigt hatte. Dann aber hatte unsere Hoffnung Aurelian offenbar keinen Bock auf ein zähes Turmendspiel, er stellte simpel einen Bauern und damit auch die Partie ein. Als Andi nun auch noch die Qualität verlor, roch es doch noch nach einem spannenden Endgame bei Werner. Andi schaffte es jedoch unnachahmlich, trotz Qualiverlust ein Remis abzuklammern, es waren einfach zu wenige Bauern auf dem Brett verblieben. 4:3. Verlieren konnten wir nicht mehr, aber ein Sieg wäre schon schön. Also stellte Werner seine realistischen Gewinnaussichten hintenan und willigte in ein Unentschieden ein, den Gewinn des Kampfes. Sehr mannschaftsdienlich!
Auf ein Neues in Peiting!
Thomas