In der dritten Runde mussten wir in Ergolding, dem Aufsteiger aus Niederbayern, antreten. Ich glaube, wir wissen bis heute nicht, wie wir den Kampf gewonnen haben. Normalerweise kann man so viel Glück auf einmal gar nicht haben.
Meine Partie war als erste nach ca. 3,5 Stunden beendet. Sie endete remis, aber mein Gegner und ich haderten beide mit der Partie. Ich, weil es mir als Weißer nicht gelungen war, meinem Gegner Probleme zu stellen und mein Gegner mit seiner zu soliden Eröffnungswahl, um mich als deutlich schwächeren Spieler zu schlagen. Kurz darauf remisierte auch Walid am 2. Brett. Er stand die ganze Zeit über etwas gedrückt , verteidigte sich aber solide und konnte in ein ausgeglichenes Endspiel abwickeln. Robert hatte die Nachteils seines unrochierten Königs unterschätzt, konnte Materialverlust nicht vermeiden und verlor folgerichtig. Wir lagen 1:2 zurück und der Blick auf die verbliebenen 5 Bretter ließ wenig Hoffnung aufkommen. Philipp hatte ein Endspiel mit einer Minusfigur ohne jegliche Kompensation, Lukas stand einem vernichtenden Angriff gegenüber, Thomas beging Selbstmord und verlor 2 Bauern, Flori hatte die Qualität und einen Bauern eingebüßt. Lediglich die unklare Stellung von Rupert gab noch Anlass zu Hoffnung. Insgesamt sah es nach einer derben Klatsche aus. Wundersamerweise drehten sich aber noch fast alle Stellungen. Den Anfang machte Thomas, dessen Gegner nicht konsequent fortsetzte und die Bauern wieder zurückgab, so dass ein ausgeglichenes Endspiel entstand. Damit nicht genug, überschritt er bei der Ausführung des 40. Zuges die Zeit. Bei Lukas wählte der Gegner, anstatt im Angriff zu gewinnen, die Abwicklung in ein Läuferendspiel, in dem Lukas den besseren Läufer und den aktiveren König hatte. Lukas hatte keine Mühe, das Gewinnmanöver auszurechnen und brachte den Punkt sicher nach Hause. Mittlerweile lebte auch Philipp wieder, weil sein Gegner die Figur zurückgeben wollte, um in ein gewonnenes Bauernendspiel abzuwickeln. Dabei übersah er aber ein Zwischenschach von Philipp und Philipp konnte danach die Figur wegnehmen und die Partie in den Remishafen steuern. Flori drehte nach der Zeitkontrolle richtig auf und seinem Gegner entglitt immer mehr die Kontrolle über die Stellung, so dass sie sich auf Remis einigten. Der Computer bestätigte später diese Einschätzung. Rupert gelang es nach und nach seinen Gegner zu überspielen und die Verzweiflungsopfer seines Gegners mit den richtigen Zügen zu beantworten. 4 Züge vor dem Matt gab dann sein Gegner auf. Zusammengezählt ergab das dann einen 5:3 Sieg für uns, an den zwischenzeitlich keiner von uns mehr geglaubt hatte.
Im letzten Kampf vor der Winterpause geht es am 8.12. zuhause gegen Starnberg.